Verschiedene typische Varianten des Dropshipping

Dropshipping ist ein Geschäftsmodell, bei dem Händler Produkte verkaufen, ohne diese selbst zu lagern. Stattdessen versendet der Lieferant die Ware direkt an den Kunden. Dabei gibt es verschiedene Anbieter, die sich in Kosten, Leistungen und Lieferanten unterscheiden. Hier eine Übersicht:


Was machen alle Dropshipping-Anbieter gleich?

  1. Ablauf:
    • Der Kunde bestellt beim Händler.
    • Der Händler kauft die Ware beim Lieferanten.
    • Der Lieferant versendet die Ware direkt an den Kunden.
  2. Verantwortung des Händlers:
    • Händler bleibt Ansprechpartner für den Kunden bei Mängeln, Lieferproblemen oder Rückgaben.
    • Händler haftet rechtlich, auch wenn der Fehler beim Lieferanten liegt.
  3. Zwei Verträge:
    • Kaufvertrag zwischen Händler und Kunde.
    • Liefervertrag zwischen Händler und Lieferant.

Was kostet Dropshipping?

Die Kosten unterscheiden sich je nach Anbieter:

  • AliExpress: Keine Mitgliedsgebühren, du zahlst nur für die Produkte.
  • Shopify mit Oberlo: $29–79/Monat für Shopify, keine zusätzlichen Kosten bei Oberlo.
  • Spocket: $24–99/Monat, kürzere Lieferzeiten durch Lieferanten aus den USA und EU.
  • CJ Dropshipping: Kostenlos, nur Produkt- und Versandkosten.

Zusätzliche Kosten:

  • Transaktionsgebühren (z. B. bei PayPal).
  • Marketingkosten (z. B. für Facebook-Ads).

Was ist bei den Anbietern unterschiedlich?

  1. Lieferzeiten:
    • AliExpress: Oft lange Lieferzeiten (2–4 Wochen).
    • Spocket: Kürzere Lieferzeiten (3–7 Tage) durch lokale Lieferanten.
  2. Sortiment:
    • Printful: Fokus auf Print-on-Demand-Produkte (z. B. T-Shirts mit eigenem Design).
    • CJ Dropshipping: Sehr großes Sortiment, Anpassung von Produkten möglich.
  3. Integration:
    • Shopify + Oberlo: Tools zur Automatisierung, alles in einem System.
    • AliExpress: Manuelle Bestellung notwendig, weniger automatisiert.

Wichtige rechtliche Punkte

  1. Händler haftet:
    • Du bist für Mängel oder verspätete Lieferungen gegenüber dem Kunden verantwortlich, auch wenn der Lieferant schuld ist.
    • Beispiel: Urteil OLG Frankfurt (Az. 6 U 104/17) – Händler haftet für falsche Lieferzeitangaben.
  2. Widerrufsrecht:
    • Du musst Kunden ein Widerrufsrecht anbieten (§ 312d BGB).
    • Rücksendekosten können auf den Händler zurückfallen.
  3. Steuern:
    • Umsatzsteuer ist für den Händler fällig.
    • Beim Import von Waren können Zollgebühren anfallen.

Beispiele für Urteile

  1. OLG Frankfurt (Az. 6 U 104/17):
    • Händler haftet für Verzögerungen, auch wenn der Lieferant zu spät liefert.
  2. BGH (Az. VIII ZR 125/14):
    • Händler muss mangelhafte Ware zurücknehmen, selbst wenn er sie nicht geprüft hat.

Dropshipping-Recht

Dropshipping ist eine einfache Möglichkeit, ein Geschäft zu starten, bringt aber rechtliche und finanzielle Verantwortung mit sich. Wichtig ist, den passenden Anbieter zu wählen, der zu dem Geschäftsmodell passt (z. B. AliExpress für günstige Preise oder Spocket für schnelle Lieferung).

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